RevPAR (Revenue per available room)
Sinnvoll ist es, den Erlös immer in Nettozahlen anzugeben, damit der Vergleichswert nicht verfälscht wird. Hat das Hotel einen steigenden Logiserlös, so wirkt sich dies positiv auf den Umsatz aus. Da entweder der durchschnittliche Zimmerpreis oder die Auslastung steigt. Durch die Analyse kannst du verstehen, wie du die Umsätze im Hotel maximierst.
Was genau ist der RevPar?
Im Bereich des Revenue Managements ist der RevPar einer der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Zahlen. Neben der Auslastung (Occupancy), der Tagesrate (Average Daily Rate) und dem Umsatz. Diese Parameter geben Rückschlüsse über die vergangenen und zukünftigen Entwicklungen des Hotels. Bei der Betrachtung ist zu beachten, dass du diesen aus verschiedensten Zeitperioden berechnen kannst. So kannst du den Wert für einen Tag, einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr berechnen. Wer den Umsatzerlös in seinem Hotel noch nicht für die Performance Betrachtung verwendet, sollte dies auf jeden Fall tun! Denn es ist auch relevant für Investoren oder für die Finanzierung bei Banken. Je nach Markt, Zielgruppe und Saison kann es starke Schwankungen nach oben oder unten haben. Deshalb sollte er immer mit weiteren Schlüsselmetriken im Hotel als Analysebasis benutzt werden. Da der Hotelmarkt sich durch verschiedene Einflüsse wie Ferienzeiten, Messen oder Kongresse beeinflussen lässt, ist es wichtig, seine Leistungskennzahlen im Griff zu haben, damit der wirtschaftliche Erfolg gewährleistet wird.
Den Logiserlös kannst du auf zwei verschiedene Wege berechnen:
RevPar = Logisumsatz / Summe der verfügbaren Zimmer
RevPar = Aktuelle Tagesrate x Auslastung in %
Berechnung RevPar
Im folgendem Beispiel hat unser Hotel 100 Zimmer wovon 50 belegt sind, bei einer Tagesrate von 70 €. Dies ergibt einen Umsatz von 3.500 € bei einer Auslastung von 50%. Die Rate der Revenue per available room berechnet sich daraus wie folgt:
- 3.500 € / 100 = 35 €
- 70 € x 0,5 = 35 €
Das Beispielhotel hat einen Erlös von 35 €.
Problematik
Um Preise, Erlöse und Umsätze zu vergleichen, dient die Rate für Revenue per available room als eine der geeignetsten Kennzahlen. Er hat aber einen Lehrmeister – den wirtschaftlichen Gewinn.
Ein Beispiel soll dies besser verdeutlichen:
Hotel A und Hotel B haben beide 100 Zimmer. Beide Hotels vermieten Ihre Zimmer immer am selben Tag:
- Hotel A vermietet 100 Zimmer für 50 €
- Hotel B vermietet 50 Zimmer für 100 €
Somit erzielen beide Hotels einen Umsatz von 5.000 € bei einem RevPar von 50 €. Dadurch haben beide Hotels im Vergleich den gleichen Wert. Allerdings ergibt sich ein komplett unterschiedlicher Rohgewinn. Da Hotel A 100 Zimmer vermietet und somit 50 Zimmer mehr als Hotel B, entstehen dadurch mehr variable Kosten. Der Faktor Kosten ist wie schon erwähnt einer der Schwachpunkte der RevPar Betrachtung sowie die Vernachlässigung von Zusatzumsätze.
RevPar Index
RevPar Index, ist eine Kennzahl, basierend auf dem RevPar deines Hotels und der deines Wettbewerbers. Mit der Berechnung des RevPar Index erkennt der Hotelier, wie gut seine Vertriebs- und Umsatzmanagementsstrategien im Vergleich zu seiner Konkurrenz sind. Der RevPar Index wird aus dem durchschnittlichen RevPar der Wettbewerber sowie dem eigenen RevPar berechnet.
RevPar Index = RevPar / RevPar Wettbewerber x 100
Beispiel:
Ein Hotel hat einen RevPar von 100 €, der durchschnittliche RevPar der Mitbewerber beträgt 90 €
100 € / 90 € x 100= 111,11
Liegt der RevPar Index über 100 hat man mehr Marktanteil gegenüber seinen Mitbewerbern. Ist der RevPar Index darunter, sollte man sich Gedanken über Investitionen oder Marketingaktivitäten machen, damit man wieder mehr Marktanteil bekommt.
TRevPar
Der TRevPar (Total revenue per available room) beinhaltet im Gegensatz zum RevPar alle Umsätze, die sich aus Logis, Gastronomie und Zusatzverkäufe zusammensetzen. Wie schon angedeutet wird in der Hotellerie der RevPar viel öfter gebraucht, als der TRevPar. Vorteil ist jedoch, dass dieser sich nicht nur auf die Beherbergung fokussiert sondern noch weitere Erlöse beinhaltet. Der TRevPAR vermittelt somit einen besseren Gesamtüberblick, da auch Gastronomie, Wellness, Tagungs und Bankettumsätze sowie Anwendungsumsätze betrachtet werden. So werden zusätzliche Konsumumsätze wie die Bar beim RevPar total vernachlässigt. Gerade bei Vollhotels und Ferienhotels sind dies aber Umsätze, die eng mit der Hotelbelegung zusammenhängen.
Berechnung TRevPar
Den TRevPar berechnet man wie folgt:
- TRevPar = Gesamtumsatz / Summe der verfügbaren Zimmer
Im folgendem Beispiel hat unser Hotel 100 Zimmer wovon 50 belegt sind, bei einer Tagesrate von 70 €. Durchschnittlich kommen pro Zimmer 10 € an zusätzlichem Umsatz durch F&B und Wellnessbereich dazu. Dies bedeutet ein Gesamtumsatz von 4000 €. Der TRevPar berechnet sich daraus wie folgt:
- 4000 € / 100 = 40 €
Das Beispielhotel hat einen TRevPar von 40 €.
ARPAR
RevPar und TRevPar sind gute Indikatoren für die Vergleichbarkeit mit anderen Hotels, allerdings sagen sie nichts über die Wirtschaftlichkeit aus. Entstandene Kosten werden bei beiden vernachlässigt. Dafür bietet sich der ARPAR (Adjusted revenue per available room) sehr gut an. Damit die Effizienz des Hotelbetriebs beurteilt werden kann, beinhaltet der ARPAR noch die variablen Kosten pro Zimmerbelegung. Diese Betrachtung ist sehr sinnvoll, weil dadurch die Annahme ‘’Hauptsache Auslastung’’ widerlegt werden kann.
Berechnung ARPAR
Der ARPAR wird wie folgt berechnet:
ARPAR = (ADR – Kosten pro belegtem Zimmer + zusätzlicher Umsatz pro belegtem Zimmer) * Auslastung
Im folgendem Beispiel hat Hotel A 100 Zimmer wovon 100 Zimmer für 50 € belegt sind und Hotel B hat ebenfalls 100 Zimmer wovon 50 Zimmer für 100 € vermietet werden. Beide Hotels haben variable Kosten pro Zimmerbelegung von 20 € und Zusatzverkäufe pro Zimmer von 10€.
- ARPAR Hotel A = (50 € – 20 € +10 €)*1
- ARPAR Hotel B = (100 € -20 € + 10€)*0,5
Hotel hat einen ARPAR von 40 € und Hotel B von 45 €. Somit ist Hotel B wirtschaftlicher, obwohl beide Hotels den gleich RevPar von 50 € haben.
Fazit
Zimmerpreise sowie die Raten und die Auslastung beeinflussen sich gegenseitig. Durch den RevPar kann ermittelt werden welches Verhältnis von Preis zu Auslastung am sinnvollsten ist. Dadurch ist er wohl die wichtigste Kennzahl im Bereich des Revenue Managements innerhalb der Hotelbranche und dient als anerkannter Benchmark und der Preisoptimierung. Der Wert taugt damit als Vergleichswert unter Hotels mehr, als die reine durchschnittliche Tagesrate. Einen großen Mehrwert bietet der RevPar dadurch, das man Hotels mit hoher Auslastung und geringer Rate sowie Hotels mit geringer Auslastung und hoher Rate vergleichen kann. Die Erweiterung wäre der TRevPar (Total Revenue par available Room), bei dem man nicht nur die Logiserlöse sondern auch Zusatzverkäufe, Anwendungsumsätze und F&B Umsatz mit in die Berechnung einfließen lässt. Die Erweiterung davon wäre der ARPAR (Adjusted Revenue per available Room), welcher auch die Kosten beinhaltet und somit auch betriebswirtschaftlich noch mehr Relevanz hat, da mit ihm die Rentabilität eines Hotels dargestellt werden kann. Jedes Hotel sollte seine KPI wie RevPar, TRevPar und ARPAR budgetieren, damit diese permanent der Performancekontrolle unterliegen. Durch das beherrschen der Kennzahlen im Revenue Management kann man der steigenden Komplexität im Wettbewerb um den besten Zimmerpreis entgegenwirken.
und überzeuge dich selbst
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